Synthetische Biokraftstoffe
Nachteile synthetischer Biokraftstoffe
Bisher gelang das Verfahren nur mit Holz. Allein für den Betrieb einer der geplanten Großanlagen müsste eine Fläche von der Größe Berlins mit Bäumen bepflanzt werden. Diese Fläche stünde dann langfristig nicht mehr für den Ackerbau zur Verfügung. Allerdings gibt es in Deutschland zahlreiche brachliegende Ackerflächen und vielerorts wird ohnehin über Wiederaufforstungen nachgedacht. Außerdem ist auch der Einsatz von Durchforstungsholz und Holzabfällen möglich und vorgesehen, die in bereits vorhandenen Wäldern sowieso anfallen.
Die langfristigen Auswirkungen von zusätzlichen Biomassen-Entnahmen auf das Ökosystem „Wald“ wurden bisher noch kaum untersucht. Beobachtungen von Baumringen in historischen Waldnutzungskontexten (Waldweide, Brennholz) scheinen eine Abhängigkeit des Baumwuchsverhaltens von der im Wald belassenen Biomasse zu zeigen, d.h. eine zusätzliche Entnahme hat negative Auswirkungen.
Der zeitweilig geplante Import von Holz aus Russland ist aufgrund langer Transportwege ökonomisch nicht sinnvoll. Beim Einsatz von Holz aus Kurzumtriebsplantagen sind die Erträge zwar höher, dafür ergeben sich allerdings auch höhere Umweltbelastungen aus der Bereitstellung der Biomasse.
Inzwischen ist es im Versuch auch gelungen, Kraftstoff aus Stroh zu gewinnen. Dieses Verfahren ist aber noch nicht effektiv und für eine Massenherstellung momentan noch ungeeignet.
Ein Zielkonflikt gibt es auch hinsichtlich der Produktionskosten. Biomasse-Transporte sind ein wichtiger Faktor für die Kosten. Somit ist die Verwendung von Abfällen und Reststoffen unter Umständen weniger attraktiv.
Für eine Energiebilanz von BtL-Kraftstoffen muss neben dem notwendigen Energieeinsatz zur Bereitstellung des Ausgangsmaterials (Ernte-, Transport- und Schredder-Energieeinsatz) auch der Energieeinsatz bei der eigentlichen Umwandlung (Heizung und Druckerzeugung) berücksichtigt werden.
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