Synthetische Biokraftstoffe
Geschichtlicher Hintergrund synthetischer Biokraftstoffe
Die Motivation zur Entwicklung von BtL-Kraftstoff entstammt nicht zuletzt der Annahme, dass in wenigen Jahrzehnten nicht mehr ausreichend Rohöl gefördert werden kann, um die Nachfrage zu decken.
Auch Erdöl entsteht auf natürlichem Wege aus organischen Materialien, welche sich unter hohem Druck und Temperatur in Kerogene wandeln und später in Kohlenwasserstoffe. Da diese leichter als Wasser sind, wandern sie bis unter eine undurchlässigen Gesteinsschicht um dort eine Lagerstätte zu bilden.
Erste Versuche
Die Techniken zur Herstellung und Umwandlung von Synthesegas mit der Fischer-Tropsch-Synthese in einen flüssigen Kraftstoff sind bereits seit den 1920ern bekannt. Sie wurden teilweise auch schon im Zweiten Weltkrieg in Deutschland zur Herstellung von Kraftstoff mittels Kohleverflüssigung angewendet und in der DDR weiterentwickelt. Die DDR mit ihren reichen Braunkohlevorkommen und Erdölmangel besaß ein Kompetenzzentrum für Kohleverarbeitung, das Deutsche Brennstoffinstitut (DBI). Es befand sich in Freiberg.
Es gelang jedoch nicht, die Verfahren effektiv zu kombinieren, da das Synthesegas nicht die notwendigen Reinheit (Teerfreiheit) besaß und der zusätzliche technische Aufwand und damit die Kosten im Vergleich zur Förderung und Verarbeitung von Rohöl zu hoch waren.
In Südafrika hingegen waren mit dem Öl-Embargo spezielle Bedingungen eingekehrt, die zur (Coal-to-liquid) CtL-Produktion zwangen. Diese notwendige Produktion wurde reinen Markterwägung übergeordnet. Also konnte der Prozess dort existieren. Dafür steht (bis in die Gegenwart) die Marke Sasol.