Silizium-, Solarzellen-, und Modulhersteller IV


JOINT SOLAR SILICON GmbH & Co. KG / DEUTSCHLAND

2003 gründet die Degussa AG in Düsseldorf, weltweit führendes Unternehmen für Spezialchemie, gemeinsam mit der SolarWorld AG in Bonn das Freiberger Gemeinschaftsunternehmen Joint Solar Silicon GmbH & Co KG (JSSi), an dem der Chemiekonzern einen Anteil von 51 % hält. Ziel von JSSi ist die Entwicklung eines völlig neuartigen Herstellungsverfahrens für Solarsilizium, seine Umsetzung und Vermarktung. An der Verwirklichung des neuen Verfahrens sind auch die Universität Duisburg und weitere deutsche Hochschulen beteiligt. Der Energieverbrauch dieses Prozesses liegt deutlich niedriger als bei dem bisher verwendeten Verfahren in sogenannten Siemens-Reaktoren. Ab April 2005 läuft in Rheinfelden der Prototyp für den Reaktor zur Solarsilizium-Herstellung.

SolarWorld AG und Degussa vereinbaren zunächst eine Produktionszeit von zehn Jahren, wobei SolarWorld über diese Rohstoffquelle bis zu 20 % des eigenen Siliziumbedarfs decken kann. Degussa beschließt außerdem Ende 2006, die Kapazitäten für Trichlorsilan auszubauen und zusätzlich eine Monosilanproduktion neu zu errichten. Ab 2008 sollen dann 850 t Solarsilizium pro Jahr produziert werden können.

CSG SOLAR AG / DEUTSCHLAND

Die 2004 gegründete CSG Solar AG aus Thalheim tritt die Nachfolge der australischen Firma Pacific Solar an. Damit übernimmt sie die Lizenzen der von Martin Green mitentwickelten Dünnschicht-Technologie. In Sachsen-Anhalt soll die Modulherstellung auf Basis kristallinen Siliziums erfolgen. Investoren sind der deutsche Solarzellen-Hersteller Q-Cells AG, das norwegische Photovoltaik-Unternehmen Renewable Energy Corporation und die IBG Beteiligungsgesellschaft Sachsen-Anhalt mbH.

Anfang 2005 investiert ein Konsortium um die Finanzierungsunternehmen Apax Partners und Good Energies einen Betrag von 24 Mio. € in das Unternehmen. Finanziert wird die erste Fertigung von kristallinen Silizium-Dünnschichtmodulen auf Glas mittels eines neuartigen Produktionsverfahrens, das an der australischen Universität in Sydney entwickelt wurde. Die Module benötigen nur ein Hundertstel der Siliziumdicke üblicher Solarwafer. Die Solarfabrik in Thalheim, Sachsen-Anhalt, in der Nähe der Q-Cells-Hallen, ist für eine jährliche Modulkapazität von 25 MW ausgelegt und soll 2006 mit der Produktion beginnen.

Die CSG Solar AG, an der Q-Cells mit 22,32 % beteiligt ist, fährt im zweiten Quartal 2006 die Produktion von Dünnschicht-Modulen nach dem ‚Crystalline Silicon on Glass’-Verfahren hoch, bei dem eine dünne Siliziumschicht auf einen Glasträger aufgedampft wird.

NEXGEN ENERGY SULUTIONS LLC / USA

Die NexGen Energy in North Andover, Massachusetts, wird 2005 von Daniel P. Leary gegründet. Besitzer und Betreiber des Unternehmens sind Veteranen der US-Army. Die Firma beschäftigt sich neben der Errichtung von PV-Anlagen auch mit thermischer Solartechnik und Windenergie. Daten und Zahlen über die NexGen Energy sind allerdings noch nicht zu finden.

PRISM SOLAR TECHNOLOGIES / USA

Prism Solar Panel

Prism Solar Panel

Die 2005 gegründete Prism Solar Technologies (PST) aus Niskayuna, New York, eröffnet im Juni 2007 in Tucson, Arizona, ein neues Forschungs- und Entwicklungszentrum für Solarzellen, die mit optischen Prismen versehen sind. Unter anderem sollen hier Herstellungslinien für die entsprechenden Solarmodule entwickelt werden.

Innerhalb eines Jahres will man mit der Herstellung der patentierten planaren, holografischen Konzentrator-Dünnfilme beginnen. Investoren haben das Unternehmen hierfür mit gut 2 Mio. $ ausgestattet.

Innerhalb von drei Jahren soll bereits eine Produktionskapazität von rund 160 MW erreicht werden.

OERLIKON Corp. AG / SCHWEIZ

Mit der Gründung des neuen Geschäftsbereichs Solar im Januar 2006 betritt das über 100 Jahre alte Unternehmen den Solarmarkt. Dieser Schritt stellt den Abschluß eines F&E-Projekts und die erfolgreiche Umwandlung der früheren Display-Unit in den neuen Geschäftsbereich der Dünnschicht-Solarmodule dar. Oerlikon bezeichnet sich als weltweit einzigen Anbieter von Produktionsanlagen für Dünnschicht-Solarmodule. Im Mai beschließt die Generalversammlung die Umbenennung von Unaxis in OC Oerlikon Corporation AG, Pfäffikon.

Im November 2007 wird Oerlikon Solar ein neues Segment innerhalb des Oerlikon Konzerns. Um die Produktionskapazitäten zu steigern, Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten zu erhöhen und schneller in neue Geschäftsfelder einsteigen zu können, werden innerhalb von Oerlikon Solar alle solar-spezifischen Kernkompetenzen und neue Technologien unter einem Dach zusammengefasst. Das Angebot umfaßt komplette, vollautomatisierte Solar-Produktionslösungen mit nahtloser Integration von Schlüsseltechnologien wie Dünnfilmbeschichtungen, Laser-Bearbeitungen, Spezialmaschinenbau und globalem Kundensupport.

Oerlikon Solar plant die Verdopplung der Kapazität seiner Produktionsstätte in Trübbach (Schweiz) sowie den Aufbau einer 1 MW Pilotlinie, an der die Ingenieure von Kunden unter realen Bedingungen ausgebildet werden können. Gleichzeitig werden zusätzliche Fabrikationsstandorte im Raum Asien-Pazifik und den USA evaluiert.

Im Januar 2008 gibt Oerlikon bekannt, daß man durch eine neue Anlage in Singapur die Produktionskapazität ab Anfang 2009 (nochmals) verdoppeln wird.