NABU: Rote Liste der weltweit bedrohten Arten alarmierend

NABU: Rote Liste der weltweit bedrohten Arten alarmierend

Bonn –

NABU: Rote Liste der weltweit bedrohten Arten alarmierend

Tschimpke: Soforthilfeprogramm erforderlich

Barcelona – Anlässlich der heutigen Veröffentlichung der weltweiten Roten Liste der bedrohten Tierarten durch die International Union for the Conservation of Nature (IUCN) hat der NABU ein Soforthilfeprogramm für den Erhalt der biologischen Vielfalt gefordert. „Betroffen sind nicht nur die bekanntermaßen gefährdeten Regionen wie die tropischen Regenwälder. Allein 19.328 Tierarten in Europa zeigen deutliche Rückgänge oder konstant niedrige Bestandszahlen. In Deutschland ist jede zehnte Tierart gefährdet. Betroffen sind selbst weit verbreitete Arten wie die Feldlerche und der Kuckuck“, sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke auf dem 4. Weltnaturschutzkongress in Barcelona.

Der Stopp des Verlustes der Artenvielfalt bis 2010 werde immer unwahrscheinlicher. Es gelte daher jetzt zu handeln, damit es für viele Arten nicht zu spät sei. Die aktuelle Rote Liste und die enorme Gefährdung vieler Arten seien das Resultat einer immer umfangreicheren Zerstörung natürlicher Ressourcen. Die weltweite Naturzerstörung bedrohe nicht nur die unmittelbar davon betroffenen Arten, sondern letztlich auch die dort lebenden Menschen.

Der NABU fordert daher von der Bundesregierung ein umfassendes integriertes Programm zur Entwicklung der Biodiversität. „So wie es mit den ‚Meseberger Beschlüssen’ einen ersten Ruck Richtung ernsthaftem Klimaschutz gegeben hat, so muss es auch zum Erhalt der Vielfalt der Arten und Lebensräume einen konkreten Arbeitsauftrag an die Ressorts und das Parlament geben“, forderte Tschimpke. Alle relevanten politischen Strategien und Subventionen seien auch darauf hin zu überprüfen, ob sie direkt oder indirekt die Biologische Vielfalt schädigen. Der NABU Masterplan 2010 zeige konkrete „Rettungsanker“ auf, wie beispielsweise mit wenig Aufwand eine naturnahe Bewirtschaftung von Wald, Wiesen und Feldern erreicht werden kann, um die dort lebenden Arten zu schützen.

Für Rückfragen:
Magnus Herrmann, NABU-Experte für Natur- und Artenschutz,
Tel. 030-284984-1618.

Weitere Infos im Internet zu finden unter www.NABU.de
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