Ministerpräsident Koch stellt Expertenbeirat zur Nachhaltigkeitsstrategie Hessen vor
Ministerpräsident Koch stellt Expertenbeirat zur Nachhaltigkeitsstrategie Hessen vor
Ministerpräsident Koch stellt Expertenbeirat zur Nachhaltigkeitsstrategie Hessen vor
Aktive Beteiligung und zahlreiche Projektideen füllen Initiative mit Leben
Bei der Umsetzung der Nachhaltigkeitsstrategie für Hessen steht der Hessischen Landesregierung ab sofort ein Expertenbeirat zur Seite. Der vierköpfige Beirat, der den Hessischen Ministerpräsidenten bei der thematischen und strategischen Ausrichtung der Nachhaltigkeitsstrategie Hessen beraten und begleiten wird, setzt sich aus der Geschäftsführerin der Robert Bosch Stiftung, Dr. Ingrid Hamm, dem Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe, Rainer Baake, dem Geschäftsführer des World Wide Fund for Nature (WWF) in Deutschland, Eberhard Brandes, und dem Vorsitzenden der Geschäftsführung der RWE Innogy, Professor Dr. Fritz Vahrenholt zusammen.
Ministerpräsident Roland Koch, der die vier Beiratsmitglieder während einer Pressekonferenz heute in Wiesbaden vorstellte, erklärte: „Für mich ist Nachhaltigkeit eine Querschnittsaufgabe, die ökologische, wirtschaftliche und soziale Aspekte miteinander verzahnt. Um eine landesweite Nachhaltigkeitsstrategie, die alle gesellschaftlichen Gruppen einbindet, erfolgreich voranzutreiben, braucht es daher jetzt erfahrene Experten aus verschiedenen Bereichen, die das Herausarbeiten von konkreten Projekten, Zielen und deren Umsetzung mit ihrem Wissen kontinuierlich und eng begleiten. Ich freue mich deshalb sehr, mit Frau Dr. Hamm sowie den Herren Baake, Brandes und Professor Vahrenholt ausgewiesene Koryphäen für unser Landesprogramm gewonnen zu haben.“
Von Koch bereits in seiner Regierungserklärung zum Start der Nachhaltigkeitsstrategie im April angekündigt, ist mit der Einsetzung des Beirats ein weiterer Schritt im breiten Dialog mit allen politischen und gesellschaftlichen Gruppen, Interessenvertretungen und möglichst vielen Bürgerinnen und Bürgern über die gemeinsame Gestaltung einer nachhaltigen Zukunft für das Land Hessen getan.
Individuelle Kenntnisse für unterschiedliche Nachhaltigkeitsthemen
Die individuellen Kenntnisse und unterschiedlichen beruflichen Hintergründe und Erfahrungen der Beiratsmitglieder spiegeln die Schwerpunktthemen nachhaltige Energie und Ressourcennutzung und Nachhaltigkeit in der Gesellschaft wider.
Rainer Baake, Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe e.V. (DUH) bringt die Aufgaben, die in der Nachhaltigkeitsstrategie Hessen anstehen, auf den Punkt: „Ökologische Nachhaltigkeit heißt Umwelt und Natur für nachfolgende Generationen zu erhalten. Auch wenn diesem abstrakten Ziel die meisten Menschen zustimmen, erleben wir doch täglich, wie kurzfristige ökonomische Interessen dazu in Konflikt geraten. Die größten Herausforderungen liegen beim Schutz unseres Klimas und der Biodiversität. Beide Probleme haben eine globale Dimension, erfordern aber ein entschiedenes Handeln vor Ort. Beim Klimaschutz kommt der Energiepolitik eine Schlüsselrolle zu. Eine Nachhaltigkeitsstrategie für Hessen sollte durchbuchstabieren, wie Einsparung, Effizienz und der Umstieg auf erneuerbare Quellen konsequent umgesetzt werden.“
„Für kleine Schritte haben wir keine Zeit, vielmehr müssen wir in Quantensprüngen denken und die vorhandene Aufmerksamkeit viel stärker nutzen, als das bisher geschehen ist. Erst, wenn das Bewusstsein für einen nachhaltigen Lebensstil geschaffen ist, können die Menschen auch konkret handeln“, ergänzte Eberhard Brandes, Geschäftsführer des World Wide Fund for Nature (WWF) Deutschland die hohen Erwartungen, die die Experten an die Strategie haben. „Wir brauchen jetzt eine umfassende Strategie mit konkreten Projekten. Dabei sollte auch der Erhalt der biologischen Vielfalt – denken Sie nur an den unglaublichen Schatz an Buchenwäldern in Hessen – eine besondere Bedeutung besitzen.“ so Brandes weiter.
Dr. Günter Gerstberger, Bereichsleiter Bildung und Gesellschaft bei der Robert Bosch Stiftung, der in der ersten Sitzung und der anschließenden Pressekonferenz die Geschäftsführerin der Stiftung, Dr. Ingrid Hamm, vertrat, unterstrich die Notwendigkeit, zunächst die besonderen Stärken und Potenziale in Hessen zu identifizieren und genau diese dann auch für eine erfolgreiche Nachhaltigkeitsstrategie zu nutzen. „Im Expertengespräch ist deutlich geworden: Hessen hat Stärken, sie gilt es weiterzuentwickeln. Ich würde ganz entschieden den Schwerpunkt auf Bildung und Innovation legen. Bildung ist die Grundlage unserer Zukunftsfähigkeit, unsere wichtigste Ressource ist das Humanvermögen. Gerade vor der Herausforderung der demographischen Entwicklung brauchen wir eine familiengerechte Hochschulpolitik und eine gezielte Begabtenförderung. Wir müssen die Potenziale der Frauen besser nutzen und in besonderem Maße Migrantenkinder fördern. Um die Stärken von Hessen als interkulturellem Schmelztiegel auszuschöpfen, brauchen wir eine aktive Zuwanderungspolitik, die jungen, begabten Menschen den Weg nach Deutschland ebnet. Deren Intelligenz und Phantasie sind zur Wahrung von Wohlstand und Wirtschaftskraft dringend notwendig“, führte Gerstberger Beispiele für Anknüpfungspunkte aus.
Professor Dr. Fritz Vahrenholt, Vorsitzender der Geschäftsführung der RWE Innogy GmbH, sieht Hessen vor allem in einer Vorreiterrolle im Themenfeld Energie: „Hessen kann Beispiele geben und Vorreiter sein für einen neuen, nachhaltigen Energiekonsens. Es geht um eine nachhaltige Energieversorgung, die klimafreundlich, weniger importabhängig und wettbewerbsfähig ist. Die verstärkte Nutzung von Biogas und Geothermie sind dabei zwei Ansätze, die ich insbesondere mit Hessen verbinde. Außerdem ist Energieeffizienz ein Hebel, an dem gemeinsam angesetzt werden sollte. Und eben dieses gemeinsame Vorgehen, die Einbeziehung aller Akteure und ein voneinander Lernen ist wichtig, um am Ende erfolgreich zu sein“, unterstrich Vahrenholt den Ansatz der Strategie, möglichst viele Akteure aus Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Verwaltung zu beteiligen.
Aktive Beteiligung und zahlreiche Projektideen füllen Initiative mit Leben
Ministerpräsident Koch zeigte sich überdies sehr zufrieden mit der positiven Resonanz auf die Nachhaltigkeitsstrategie. So gingen seit dem Startschuss im Mai und dem Aufruf zur Beteiligung an der Initiative rund 100 Projektideen und Vorschläge bei der Landesregierung ein. Die Online-Umfrage, mit der vorrangige Themen und Anregungen für die Strategie ermittelt werden, besuchten rund 1.000 Personen. Mehrere hundert ausgefüllter Fragebögen sind in den vergangenen Wochen ausgewertet worden. Darin haben bislang bereits rund 150 Personen auch ihren Willen zur weiteren aktiven Mitarbeit in Projekten der Nachhaltigkeitsstrategie erklärt. „Die große Bereitschaft zur Mitwirkung an der ganz konkreten Umsetzung der Strategie bereits wenige Monate nach dem Start ist beeindruckend. Ich freue mich über das Engagement und die Kreativität, mit der dieses Thema quer durch alle gesellschaftlichen Gruppen angegangen wird“, so Koch. Weitere spannende Impulse aus der Perspektive zukünftiger Generationen erhofft sich der Ministerpräsident vom Jugendkongress vom 19. bis 21. September in Vöhl am Edersee. Höhepunkt des Prozesses in diesem Jahr ist die erste Sitzung der Nachhaltigkeitskonferenz am 20. Oktober 2008, bei der erste Projekte auf den Weg gebracht und die thematische und strategische Ausrichtung der Strategie festgelegt wird.
Bis dahin besteht auch noch für alle Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, ihre Meinung einzubringen. Mehr zur Initiative, Hintergrundinformationen und Mitwirkungsmöglichkeiten unter www.hessen.de und www.hessen-nachhaltig.de .
Kontakt: Hessische Landesregierung
Georg-August-Zinn-Straße 1, 65183 Wiesbaden
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