Hintze: ‚Deutschland baut Spitzenposition im Klimaschutz aus.‘
Hintze: ‚Deutschland baut Spitzenposition im Klimaschutz aus.‘
Hintze: „Deutschland baut Spitzenposition im Klimaschutz aus.“
ESA-Ministerrat beschließt Zukunft der europäischen Raumfahrt Deutschland stärkster Partner
Vom 25. bis zum 26. November 2008 tagte der Ministerrat der Europäischen Weltraumorganisation ESA in Den Haag. Von den 18 Mitgliedsstaaten und Kanada wurden Programme im Wert von rund 10 Milliarden Euro beschlossen. Die Bundesregierung zeichnete für die kommenden Jahre 2,7 Milliarden Euro. Deutschland bleibt damit die größte Raumfahrtnation im europäischen Verbund. Bereits 2008 war Deutschland mit 603 Millionen Euro stärkster ESA-Partner und trägt auch in Zukunft rund ein Viertel aller Beiträge.
Für die deutsche Bundesregierung führte Peter Hintze, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Technologie (BMWi), die Verhandlungen. Nach Abschluss der Konferenz betonte Hintze: „Der Klimawandel ist die größte Herausforderung der Menschheit in diesem Jahrhundert. Deshalb bin ich besonders stolz darauf, dass wir unsere Spitzenstellung in der Erdbeobachtung weiter ausbauen konnten. Deutsche Hochtechnologie wird die zuverlässige, nachhaltige Erforschung des Klimawandels gewährleisten. Die beschlossenen Programme sind die Voraussetzung dafür, dass Deutschland und Europa Wetter, Naturkatastrophen und Klima in bislang unerreichter Präzision überwachen und vorhersagen können. Mit seinem führenden Engagement sichert sich Deutschland zudem herausragende Kompetenzen in Hightech-Branchen, wie dem Bau von Satelliten und Forschungsinstrumenten.“
Deutschland führend im Klimaschutz in Europa
Der Klimawandel ist eine der zentralen Herausforderungen unserer Zeit, für deren Bewältigung die Raumfahrt Schlüsselwerkzeuge bereithält. Die Bundesregierung setzte sich mit Nachdruck dafür ein, dass die ESA mit ihren Programmen eine führende Rolle beim Klimaschütz übernimmt. Die neue Initiative zur Überwachung des Klimawandels (CCI, Climate Change Monitoring Initiative) wurde von Deutschland daher mit 25,5 Millionen Euro gezeichnet. Hiermit ermöglicht die Bundesregierung die Vereinheitlichung von globalen Klima-Daten, auf deren Grundlage sowohl Politik als auch Wirtschaft zeitnah entscheiden können. Dies ist eine wichtige Voraussetzung zur Qualitätskontrolle und Verbesserung von Klimavorhersagen, die immer stärker von Interesse für die Volkswirtschaft sind. Die Bundesregierung wird damit ihren Verpflichtungen des G8-Treffens in Heiligendamm gerecht, eine Führungsrolle beim Klimaschutz zu übernehmen.
Weiterhin führt Deutschland mit 37 Prozent die gemeinsame Initiative von ESA und EU zur Umwelt- und Sicherheitspolitik GMES (Global Monitoring for Environment and Security). Dies entspricht 317 Millionen Euro für den Aufbau der Weltraumsysteme. Damit ist Deutschland bei der Umweltbeobachtung, in der Katastrophenvorhersage und in Sicherheitsfragen bestens aufgestellt. Deutschland behält zudem die Führung in der wissenschaftlichen Erdfernerkundung.
Für die Wetterbeobachtung beschloss der Ministerrat die dritte Generation des europäischen Satellitensystems Meteosat (MTG, Meteosat Third Generation), die in den Jahren 2009 bis 2020 verwirklicht werden wird. MTG besteht aus sechs geostationären Satelliten. Deutschland und Frankreich zeichneten hierfür in Den Haag mit jeweils 34 Prozent. Beide Staaten führen MTG somit gemeinsam mit je 292 Millionen Euro.
Deutschland übernimmt Systemführung bei lasergestützter Kommunikation zwischen Satelliten
Von strategischer Bedeutung ist der Beschluss für ein europäisches Daten-Relais-Satellitensystem im geostationären Orbit. Deutschland bietet für die optische Hochgeschwindigkeits-Kommunikation zwischen Satelliten weltweit einzigartige Hoch-Technologien und wird daher das System mit 49 Prozent, das heißt 113 Millionen Euro, führen. Durch die bessere Datenanbindung an Bodenstationen und Rechenzentren werden unter anderem die GMES-Daten zeitnah genutzt und notwendige Entscheidungen zur Umwelt- und Sicherheitslage schneller gefällt werden können.
Deutschland sichert mit neuer Oberstufentechnologie autonomen europäischen Zugangs zum All
Zur weiteren Sicherung des unabhängigen europäischen Zugangs zum All beteiligt sich Deutschland mit etwa 25Prozent am Programm der Ariane 5 sowie deren Fortentwicklung. Dies entspricht rund 293 Millionen Euro. Als Kernziele der Weiterentwicklung der Ariane 5, an der Deutschland mit 121 Millionen Euro beteiligt ist, soll zum einen das System durch eine wiederzündbare, kryogene Oberstufe aus Deutschland flexibler werden, um unterschiedliche Zielorbits zu erreichen. Zum anderen wird die Nutzlastkapazität um etwa 1,5 Tonnen gesteigert werden. Dies wird Doppelstarts für die kommerzielle Vermarktung des Trägers garantieren. Deutschland unterstützt zudem die künftigen Starts der Sojus-Raketen von Kourou in Französisch Guayana.
Deutschland erreicht Fortschreibung des ESA-Wissenschaftsprogramms auf hohem Niveau
Das Wissenschaftsprogramm der ESA wird von 2009 bis 2013 jährlich um 3,5 Prozent wachsen. Damit stellen die ESA-Staaten sicher, dass die Weltraumforschung auch in Zukunft ein Flaggschiff der europäischen Raumfahrt bleibt. Deutschland beteiligt sich an diesem Programm mit 484Millionen Euro, das entspricht 21 Prozent. Damit behauptet Deutschland klar seine Führungsposition in der Weltraumforschung. In den vergangenen Jahrzehnten hat nicht nur die deutsche Wissenschaft, sondern auch die Industrie überproportional vom ESA-Wissenschaftsprogramm profitiert.
Deutschland und Frankreich führen die Internationalen Raumstation ISS gemeinsam in die Zukunft
In Den Haag konnten Deutschland und Frankreich ihre europäischen Partner dafür gewinnen, die ISS als größtes wissenschaftlich-technische Gemeinschaftsvorhaben der Menschheit auch künftig anspruchsvoll zu nutzen. Allein Deutschland wird hierfür bis 2012 562 Millionen Euro investieren. Finanziert wird hiermit der Betrieb von Columbus, Bau, Start und Betrieb der künftigen Automatischen Transferfahrzeuge ATV, Integration und Betrieb von Nutzlasten sowie Ausbildung und Unterstützung der europäischen Astronauten.
Hinzu kommt das Programm ELIPS (European Programme for Life and Physical Sciences in Space) zur Forschung unter Weltraumbedingungen. Dieses zeichnete Deutschland als größter Beitragszahler mit 146 Millionen Euro. ELIPS bildet das Rückgrat der europäischen ISS-Nutzung. Es zielt zunächst ab auf den wissenschaftlichen Erkenntnisgewinn in Humanphysiologie, Biologie, Materialwissenschaften und Physik. Darüber hinaus strebt es nach neuen Anwendungen auf der Erde, etwa in den Bereichen Werkstoffe oder Medizin. Mit ihrem überdurchschnittlich hohen Beitrag stärkt die Bundesregierung die weltweite Spitzenposition Deutschlands in der Mikrogravitationsforschung: Mehr als 40 Prozent der europäischen ISS-Experimente stammen von deutschen Wissenschaftlern. Zudem sichert der zwischen ESA und EADS Astrium abgeschlossene Vertrag zum Bau von weiteren vier ATVs den Raumfahrt-Standort Bremen.
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