HAPPACH-KASAN: Versenkung von Felsblöcken ist kein geeignetes Mittel zum Schutz von marinen…

HAPPACH-KASAN: Versenkung von Felsblöcken ist kein geeignetes Mittel zum Schutz von marinen…

Berlin –

HAPPACH-KASAN: Versenkung von Felsblöcken ist kein geeignetes Mittel zum Schutz von marinen FFH-Gebieten
BERLIN. Zum Versenken von Felsblöcken durch Greenpeace vor der Nordseeinsel Sylt erklärt die fischereipolitische Sprecherin der FDP-Bundestagsfraktion Christel HAPPACH-KASAN:
Wer Felsblöcke im Meer versenkt, verändert die physische Gestalt des Meeresbodens. Das ist keine natürliche Entwicklung, sondern gerade in der Region des Schelfmeeres ein bewusster Eingriff, der eine naturschutzrechtliche und verkehrsrechtliche Genehmigung braucht. Das ist genauso, als wenn jemand in die Mitte eines Fahrradweges einen Baum pflanzt.
Die Nordseeinsel Sylt liegt auf einem Moränenrücken und hat einen Geestkern. Verschiedene Außenriffe sind der Insel vorgelagert. Der Erhalt der marinen Biodiversität in der gesamten Region der Nordseeküste ist ein wichtiges Ziel des Meeresschutzes in der Nordsee. Das Sylter Außenriff ist als FFH-Gebiet ausgewiesen. Die FDP fordert, dass das Verschlechterungsverbot der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie (FFH) in den ausgewiesenen Schutzgebieten strikt beachtet wird. Diese Forderung gilt allerdings nicht nur für wirtschaftliche Nutzungen, sondern auch für alle anderen Nutzungen. Die Versenkung von Felsblöcken auf den Außenriffen ist ebenfalls ein Eingriff, der das Außenriff in seiner Geologie verändert und die Lebenssituation für dort heimische Tiere und Pflanzen verschlechtert. Dies kann nicht hingenommen werden.
Felsblöcke auf dem Meeresgrund bringen Krabbenfischer in Gefahr. Die kleinen Krabbenkutter kentern leicht, wenn sich deren Netze in den Hindernissen verfangen. Dies ist eine der häufigsten Unfallursachen in der Krabbenfischerei. Die Krabbenbestände sind nicht überfischt, die Beschränkung der Krabbenfischerei ist daher nicht gerechtfertigt. Für ihre Einschränkung gibt es keinen vernünftigen Grund. Die Seezungenbestände sind dagegen gefährdet und sollten geschont werden. Die Haltung von Seezungen in Aquakultur könnte eine sinnvolle Alternative zur Befischung der extrem niedrigen Seezungenbestände in der Nordsee sein.
Die FDP fordert die Bundesregierung auf, für die Umsetzung des Verschlechterungsverbots im FFH-Gebiet zu sorgen und gleichzeitig die Entfernung der widerrechtlich versenkten Felsblöcke durchzusetzen.
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