EU-Rückenwind für gentechnikfreie Regionen in Hessen nutzen

EU-Rückenwind für gentechnikfreie Regionen in Hessen nutzen

Wiesbaden –

EU-Rückenwind für gentechnikfreie Regionen in Hessen nutzen

„In einer Entschließung der EU-Umweltminister bei ihrer Konferenz im Dezember wird der Einsatz von Gentechnik in der Landwirtschaft problematisiert und es werden mehr gentechnikfreie Regionen befürwortet. Diesen Rückenwind aus der EU gilt es jetzt durch die geschäftsführende Landesregierung zum Wohl Hessens zu nutzen“, so Ursula Hammann, umweltpolitische Sprecherin von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN.

„Wir fordern den Umweltminister Wilhelm Dietzel auf, sich aktiv dafür einzusetzen, dass noch mehr gentechnikfreie Regionen in Hessen entstehen, die Vermarktung der gentechnikfreien Produkte angekurbelt wird und ökologisch sensible Gebiete wie Nationalparke und Naturschutzgebiete vor Verschmutzungen durch Gentechnik geschützt werden.“

Bisher gäbe es bereits schon einige Regionen in Hessen, initiiert von Bäuerinnen und Bauern, von Privatleuten und Politikerinnen und Politikern, die erfolgreich und auf freiwilliger Basis auf den Einsatz von Gentechnik auf dem Acker und in Futtermitteln verzichteten. Die prominentesten und größten Regionen seien in der Rhön mit rund 20.000 Hektar und im Vogelsberg mit 12.500 Hektar zu finden. Ziel der GRÜNEN sei es, weitere Initiativen ins Leben zu rufen, bis ganz Hessen eine große gentechnikfreie Zone sei. Dies wäre derzeit das wirksamste Instrument, um die Landwirte und Verbraucher, die die Agrogentechnik ablehnen, vor Verunreinigungen zu schützen.

„Dabei gilt es insbesondere die Landwirte auf freiwilliger Basis einzubinden. Daher fordern wir dringend die Förderung einer Koordinierungs- und Vernetzungsstelle, die jeweils vor Ort über die Agrogentechnik informiert, die bereits bestehenden Aktivitäten miteinander verknüpft und die Gründung neuer gentechnikfreier Regionen vorbereitet.“

DIE GRÜNEN erinnern Umweltminister Wilhelm Dietzel daran, er habe bereits in einem Schreiben vom August 2008 an Ursula Hammann betont, dass „freiwillige Selbstverpflichtungen zum Verzicht auf den Anbau gentechnisch veränderter (gv) Pflanzen?“ und „freiwillige Absprachen über die Anbaunutzung von Gebieten in Abhängigkeit von deren lokalen Besonderheiten durchaus einen sinnvollen Weg zur Sicherstellung der Koexistenz“ sein könnten.

„Diesen Worten müssen nun endlich Taten folgen! Außerdem fordere ich den Umweltminister auf, in sensiblen Ökosystemen, zu denen auch Gebiete mit hoher Konzentration von ökologisch wirtschaftenden Betrieben oder Saatguterzeugung gehören, den Einsatz von Gentechnik zu verbieten. Mit einer solchen Vorsorgestrategie kann Hessens Landwirtschaft vor Verunreinigungen durch Agrogentechnik geschützt werden. Den Verbraucherwünschen nach gesunden Lebensmitteln muss zusätzlich durch eine klare Kennzeichnung von gentechnikfreien Produkten und deren Vermarktung entsprochen werden. Dies stärkt die regionalen Wirtschaftskreisläufe und die hessische Tourismuswirtschaft, denn sie kann vom Image der gentechnikfreien Regionen und deren Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt profitieren“, so Ursula Hammann.

Pressestelle der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Hessischen Landtag
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