Die Schweinehaltung aus dem Tief herausführen Über 400 Teilnehmer auf dem Schweinehandelstag in…
Die Schweinehaltung aus dem Tief herausführen Über 400 Teilnehmer auf dem Schweinehandelstag in…
Die Schweinehaltung aus dem Tief herausführen Über 400 Teilnehmer auf dem Schweinehandelstag in Garrel
Verbraucherschutz, Tierschutz und Umweltschutz sind uns wichtig und wir tun sehr viel dafür. Aber wir werden uns vor überzogenen Forderungen zur Wehr setzen, um die Wettbewerbsfähigkeit zu wahren. Denn nur bei fairen Rahmenbedingungen werden wir Schweinehalter auch künftig mithalten und erfolgreich in der Schweinehaltung sein können. Dies sagte Franz-Josef Möllers, Vizepräsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV) und Vorsitzender des DBV-Fachausschusses für Schweinefleisch, auf dem Schweinehandelstag am 24. September 2008 im niedersächsischen Garrel. Im Veredlungszentrum der deutschen Schweinehaltung diskutierten rund 400 Schweinehalter aus ganz Deutschland mit Experten aus der Branche über Maßnahmen, wie die Schweinehaltung in Deutschland nachhaltig gestärkt werden kann.
Mit rund 4,5 Millionen Tonnen Schweinefleisch sei Deutschland das Land mit der größten Erzeugung in der EU 27. Die positive Entwicklung der deutschen Schweinehaltung habe im letzten Jahr einen empfindlichen Dämpfer bekommen.
„Extrem gestiegene Kosten für Futter und Betriebsmittel haben zu wirtschaftlichen Verlusten in der Schweinehaltung geführt“, betonte Möllers. Besonders schlimm treffe es die Sauenhalter, die noch immer keine kostendeckenden Preise erzielen. Möllers zeigte sich aber verhalten optimistisch: „Angesichts des Rückgangs der Sauenbestände in der EU und der sinkenden Futterkosten, bin ich zuversichtlich, dass wir im Herbst und im kommenden Frühjahr eine Erholung im Ferkelmarkt erleben.“ Seiner Ansicht nach „sind Know-how, Leistungsstärke und Unternehmergeist unsere Stärken, die in den vergangenen 10 Jahren zu dem Wachstum geführt haben und auf die wir auch in Zukunft bauen können“.
Mit Sorge verfolgt Möllers derzeit die Diskussion um die Ferkelkastration, die mittlerweile voll im Lebensmitteleinzelhandel angekommen sei. Die Landwirtschaft sei nach intensiver Abwägung aller Vor- und Nachteile zu dem Schluss gekommen, dass es „kurzfristig keine Alternative zur Schmerzbehandlung gibt und wir alle gut beraten sind, diesen Weg gemeinsam zu gehen“, so Möllers. Die Schmerzbehandlung sei sinnvoll, da sie den Wundschmerz nach der Kastration nachweislich lindert. Diese Behandlung könne vom Tierhalter durchgeführt werden und die Kosten seien mit etwa 10 Cent je Ferkel vergleichsweise gering. Dabei müssten aber die Schmerzmittel den Tierhaltern zur Verfügung stehen und es sollte kurzfristig eine Anwendungsanleitung für die Praxis erstellt werden, forderte Möllers. Er betonte die Notwendigkeit für ein gemeinsames Vorgehen mit Bund und Ländern, um zu verhindern, dass die Kastration zu einem Wettbewerbsargument wird.
Lobend äußerte sich Möllers über das Engagement und den Erfolg der Bundesregierung bei der Öffnung von Exportmärkten. „Denn wir sind auf den Export von Schweinefleisch angewiesen und mit jeder zusätzlichen Vermarktungsalternative – ob für hochwertige Veredlungsprodukte nach Japan oder Pfoten und Öhrchen nach China – verbessert sich unsere Wettbewerbssituation“, hob Möllers hervor. Alles andere als zielstrebig und konsequent sei dagegen die Position der Bundesregierung zur Behebung der eklatanten Wettbewerbsnachteile durch die GVO-Politik beim Import von Eiweißfuttermitteln. Durch die weltfremde Nulltoleranz für den Import von GVO-Eiweißfuttermitteln würde die Versorgung mit Eiweißfuttermitteln gefährdet; die EU-Kommission rechnet mit einem Rückgang der Schweineproduktion von bis zu 35 Prozent. Möllers wies darauf hin, dass es keinerlei Hinweise darauf gibt, dass irgendwelche Risiken bestehen, wenn unsere Tiere Eiweißfuttermittel bekommen, die in den USA unter hohen Verbraucherschutzstandards zugelassen wurden. Er forderte daher eine Toleranzschwelle für die Sorten, die in den USA zuglassen sind – zumindest für die Zeit des langwierigen Zulassungsverfahrens. Es sei höchste Zeit zum Handeln, um die Versorgung mit Sojaschrot sicherzustellen.
Autor: Deutscher Bauernverband
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