Bundesumweltministerium setzt neue Maßstäbe für die Endlagerung hochradioaktiver Abfälle
Bundesumweltministerium setzt neue Maßstäbe für die Endlagerung hochradioaktiver Abfälle
Berlin –
Bundesumweltministerium setzt neue Maßstäbe für die Endlagerung hochradioaktiver Abfälle
Sicherheitsanforderungen werden dem Stand von Wissenschaft und Technik angepasst
Mit der Veröffentlichung eines Entwurfs für strenge Sicherheitsanforderungen setzt das Bundesumweltministerium neue Maßstäbe für die Sicherheit eines Endlagers für hochradioaktive Abfälle. Die aktualisierten Sicherheitsanforderungen beschreiben den Stand von Wissenschaft und Technik, der für den Betrieb und den Verschluss eines Endlagers einzuhalten und von der Genehmigungsbehörde zu prüfen ist. Der Entwurf steht im Internet unter www.bmu.de, Bereich Atomenergie/Ver- und Entsorgung, bereit.
Die Sicherheitsanforderungen legen fest, dass der zuverlässige Einschluss der radioaktiven Abfälle für eine Million Jahre sichergestellt sein muss und ein fortlaufender Optimierungsprozess bei Planung, Betrieb und Verschluss des Endlagers vorzunehmen ist. Die ständige Verbesserung der Endlagerplanung und des Betriebes ist auch eine zentrale Forderung der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA). Zudem müssen die Abfallbehälter so stabil sein, dass die Abfälle für mindestens 500 Jahre in den Behältern verbleiben. Die sicherheitstechnischen Daten des Endlagers sind für lange Zeit zu dokumentieren. Es ist darzulegen, welcher Bereich in der Umgebung des Endlagerbergwerks vor menschlichen Eingriffen geschützt werden muss. Diese geltenden Sicherheitskriterien von 1983 entsprechen nicht mehr dem heutigen Stand von Wissenschaft und Technik und müssen deshalb überarbeitet werden. Dies haben Reaktorsicherheits- und Strahlenschutzkommission (RSK und SSK) in einer gemeinsamen Stellungnahme im Jahr 2002 festgestellt.
Zu den hochradioaktiven Abfällen gehören im Wesentlichen abgebrannte Brennelemente und die Rückstände aus der Wiederaufarbeitung solcher Brennelemente. Diese Abfälle weisen ein hohes Gefährdungspotenzial auf. Deshalb werden besonders strenge Maßstäbe an die Zuverlässigkeit des Einschlusses solcher Abfälle in einem Endlager gestellt.
Bislang wurde alleine der Salzstock Gorleben für die Einlagerung hochradioaktiver Abfälle untersucht. Nach Auffassung des Bundesumweltministeriums reicht dies nicht aus. Am Ende eines ergebnisoffenen Auswahlverfahrens muss der am besten geeignete Standort ausgewählt werden. Dabei solle sich der Standort Gorleben in einem bundesweiten Auswahlverfahren nach festgelegten Kriterien dem Vergleich mit anderen Standorten mit geeigneten Wirtsgesteinen stellen, zum Beispiel aus Ton oder Granit.
Auf dem internationalen Endlagersymposium, zu dem das Bundesumweltministerium vom 30. Oktober bis zum 1. November 2008 nach Berlin einlädt, werden die neuen Sicherheitsanforderungen Fachleuten und der interessierten Öffentlichkeit vorgestellt und zur Diskussion gestellt. Neben Experten aus Deutschland und anderen Staaten sollen auch Bürgerinnen und Bürger aus Regionen teilnehmen, in denen es bereits Lager für Atommüll gibt oder die in der Diskussion sind.
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