Boden schonende Holzerntetechnik vorgestellt
Boden schonende Holzerntetechnik vorgestellt
Boden schonende Holzerntetechnik vorgestellt
Vor dem Hintergrund dramatischer Prognosen zur Klimaentwicklung und schwindender biologischer Vielfalt gerät zuweilen eine Umweltressource in Vergessenheit, mit der die meisten Menschen tagtäglich in Berührung treten: dem Boden. Unser Boden ernährt, filtert, speichert, transportiert, produziert – und er steht nicht in unbegrenztem Maße zur Verfügung. Auf einer Fortbildungsveranstaltung im Thüringer Forstamt Gehren wurde mit dem Thüringer Minister für Landwirtschaft, Naturschutz und Umwelt, Dr. Volker Sklenar, über Möglichkeiten der größeren Bodenschonung beim Einsatz von Forstmaschinen diskutiert.
Während in der Landwirtschaft die Hochmechanisierung längst Einzug gehalten hat, sind Holzerntemaschinen im Wald für viele Bürger noch ein besonderer oder ungewohnter Anblick. Gerade im Bereich der körperlich anstrengenden und gefahrenträchtigen Waldarbeit ist der Einsatz solcher Maschinen zu begrüßen und im Hinblick auf die Kosten des Holzeinschlags von Hand nicht aufzuhalten. Unter normalen Umständen verläuft der Einsatz von Holzerntemaschinen problemlos und sehr Boden schonend, da ausschließlich Rückegassen befahren werden. Bis in die 80er Jahre wurden Waldböden mit Traktoren flächig befahren, was auf lange Zeit wirkende Verdichtung hervorgerufen hat.
Die Situation nach dem Orkan Kyrill und dem Wintersturm Emma, in Verbindung mit zwei feuchten Wintern ohne Frost zeigten jedoch auch dem Einsatz von moderner Holzerntetechnik zuweilen Grenzen auf. „Viele Erholungssuchende und auch die Waldbesitzer selbst nehmen an einzelnen Orten in unseren Wäldern wahr, dass es in der Vergangenheit nicht immer gelang, den Technikeinsatz genügend Boden schonend zu gestalten“, sagte der Minister.
Neben der Vorstellung eines Computerprogramms der Fachhochschule Erfurt zur Auswahl der optimalen Holzerntetechnik und einer Broschüre mit gebündelten Erkenntnissen zum Boden schonenden Maschineneinsatz präsentierte die Thüringer Forstverwaltung in Gehren eine Technikschau innovativer Verfahren.
Auf einem zusätzlichen Punkt der Exkursionsroute wurden Minister Dr. Sklenar neue Verfahren der Aufforstung von Sturm- oder Käferschadflächen mit so genannten Wuchshüllen vorgestellt. In Thüringen sind nach den Stürmen der vergangenen Jahre 12.000 ha kahle oder stark verlichtete Flächen entstanden. Die Massenvermehrung des Borkenkäfers in diesem Sommer führte zu einem weiteren Zuwachs an Kahlflächen. In den Thüringer Forstämtern wurden bis zum August dieses Jahres 220.000 Festmeter verstreut anfallendes „Käferholz“ aus dem Wald gebracht, um eine Infektion der benachbarten Bestände zu verhindern.
Katrin Trommer-Huckauf
Pressesprecherin
Thüringer Ministerium für Landwirtschaft, Naturschutz und Umwelt
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