Agrarsubventionen neu verteilen: Umwelt, Tiere und Arbeitsplätze würden profitieren
Agrarsubventionen neu verteilen: Umwelt, Tiere und Arbeitsplätze würden profitieren
Agrarsubventionen neu verteilen: Umwelt, Tiere und Arbeitsplätze würden profitieren
Berlin: Anlässlich des Agrarministertreffens von Bund und Ländern hat der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) von Landwirtschaftsministerin Ilse Aigner eine Umverteilung der Agrarsubventionen gefordert. „Mit der Gießkanne sollte die Ministerin ausschließlich ihre Blumen versorgen“, sagte die BUND-Agrarexpertin Reinhild Benning. „Bisher verteilt die Agrarpolitik mit der großen Gießkanne die milliardenteuren Agrarsubventionen vor allem an die Großbetriebe der industriellen Landwirtschaft. Das muss endlich anders werden“, forderte Benning. Die Mittel müssten künftig verstärkt für eine Landwirtschaft eingesetzt werden, die neben der Produktion von gesunden Lebensmitteln mehr als bisher zum Klima- und Artenschutz beitrage.
„Noch in dieser Woche muss sich Frau Aigner für eine bäuerlich strukturierte Landwirtschaft engagieren und beim Agrarrat in Brüssel für eine gerechtere und umweltfreundliche Neuverteilung der Subventionen eintreten“, sagte der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger. „Sie muss sich entscheiden, ob sie als Modernisiererin der Agrarpolitik oder als Blockiererin von notwendigen Reformen in die Geschichte eingehen will. Blockiert sie die aktuelle Reform der Subventionsvergabe, gehen Umwelt- und Klimaschutz in der Landwirtschaft leer aus. Unterstützt sie vor allem die industriellen Großbetriebe, verhindert sie, dass die bisherigen Arbeitsplätze in der Landwirtschaft erhalten und neue geschaffen werden“, sagte Weiger.
Bislang erhalten weniger als zwei Prozent der landwirtschaftlichen Betriebe in Deutschland rund 1,5 Milliarden Euro pro Jahr an Beihilfen, das sind etwa ein Drittel der deutschen Agrarsubventionen. Nach den ursprünglichen Plänen der EU-Kommission sollten die Hauptempfänger, zumeist Großbetriebe mit Tausenden von Hektar Land oder auch Konzerne wie die Rheinisch-Westfälischen-Energiewerke (RWE) weniger bekommen, umweltfreundlich wirtschaftende Landwirte sollten mehr erhalten. Nach dem Vorschlag der EU-Kommission hätten die Hauptempfänger etwa 400 Millionen Euro pro Jahr abgeben müssen. Dies wurde inzwischen so weit abgeschwächt, dass nun keine nennenswerten Anteile der Agrargelder mehr in die umwelt- und tiergerechte Landwirtschaft umgeleitet werden sollen. Der BUND führt das somit drohende Scheitern der Reform auch auf die starre Haltung der Bundesregierung zurück.
Weiger: „Die intensive und hoch subventionierte Landwirtschaft ist Hauptursache des Artensterbens und Hauptverschmutzerin unserer Gewässer. Das wird sich nur ändern, wenn die Agrargelder stärker für tier- und umweltgerechte Produktionsmethoden umverteilt werden. Hier hat die deutsche Politik eine enorme Verantwortung, die vor allem von Landwirtschaftsministerin Aigner wahrgenommen werden muss.“
Pressekontakt: Reinhild Benning, BUND-Agrarexpertin, Tel. 030-27586-481, Mobil: 0176-65098341, E-Mail: reinhild.benning@bund.netbzw. Rüdiger Rosenthal, BUND-Pressestelle, Tel. 030-27586-425, E-Mail: presse@bund.net/new/pmcounter.cfm?n_pinr_=346513″ width=“1″ height=“1″>