18. Kommunaler Waldtag zum Thema „Kommunalwald-bewirtschaftung und Trinkwasserversorgung“

18. Kommunaler Waldtag zum Thema „Kommunalwald-bewirtschaftung und Trinkwasserversorgung“

Erfurt –

18. Kommunaler Waldtag zum Thema „Kommunalwald-bewirtschaftung und Trinkwasserversorgung“
Der Wald und seine multifunktionalen Wirkungen standen beim 18. Kommunalen Waldtag am 28. Mai in Ziegenrück in Ostthüringen im Mittelpunkt. Dazu erläuterte der Staatssekretär des Thüringer Ministeriums für Landwirtschaft, Naturschutz und Umwelt, Stefan Baldus, den Zusammenhang zwischen „Kommunalwaldbewirtschaftung und Wasserversorgung“, dem Thema der Veranstaltung. Eingehend stellte er die wichtigen Funktionen heraus, die der Wald für die Trinkwasserversorgung und den Hochwasserschutz erfüllt.
Der Waldboden speichert und filtert Regenwasser. Dadurch wird einerseits Trinkwasser mit sehr hoher Qualität und in ausreichender Menge über das gesamte Jahr hinweg bereitgestellt. Andererseits schützt der Wald vor Erosion und Hochwasser, weil das gespeicherte Niederschlagswasser deutlich verlangsamt abfließt. So haben insbesondere Gewässer begleitende Wälder, die so genannten Auenwälder, eine außerordentlich hohe Bedeutung beim Schutz vor Hochwasser. Diese wertvollen Biotope, die durch einen ständigen Wechsel von Überflutung und Austrocknung gekennzeichnet sind, werden in Thüringen immer seltener. Der Staatssekretär fordert daher, bestehende Auenwälder zu erhalten und neue potenzielle Auenwaldstandorte ökologisch aufzuwerten. Auch vor dem Hintergrund des Klimawandels und der damit verbundenen, zu erwartenden Zunahme von Extremwetterlagen wie Starkregenfällen werden die Fragen um den Hochwasserschutz immer dringlicher. „Wälder können helfen, die Gefährdung zumindest abzumildern“, so Stefan Baldus.
Der Erhalt und die Mehrung zusammenhängender Waldflächen sind oberstes Gebot. Große Lücken im Waldbestand hinterließ Orkan „Kyrill“. Es ist eine enorme Herausforderung für alle Waldbesitzer diese 4.500 Hektar Kahlflächen wiederaufzuforsten. Unterstützung dafür kommt auch aus Europa: Den körperschaftlichen Waldbesitzern und dem Staatswald stehen im Jahr 2008 Finanzhilfen auf Grundlage des Solidaritätsfonds der Europäischen Union in Höhe von insgesamt 9,4 Millionen Euro zur Verfügung.
Ebenso werden private und körperschaftliche Waldeigentümer mit der Richtlinie „Förderung forstwirtschaftlicher Maßnahmen“ unterstützt. Darin enthalten ist nun auch die Wiederbestockung der von „Kyrill“ und „Emma“ verursachten Kahlflächen, so dass Waldbesitzer gesunde und stabile Mischwälder begründen können. Bis 2013 bestehe bei der Förderung Planungssicherheit, so der Staatssekretär.
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