Hybridfahrzeuge und Hybridautos 2006 Juli

Ein weiterer Elektro-Rennwagen ist von dem im Januar 2005 gegründeten Unternehmen des Ingenieurs und Fahrzeugrestaurators Ian Wright gebaut worden, der ‚Wrigtspeed X1’.

Nun wird der erste Prototyp vorgestellt, der mit einen Drehstrommotor und Lithium Ionen Batterien ausgerüstet ist, die induktiv geladen werden. Der Wagen kommt in  3 Sekunden von 0 – 80 km/h und hat eine elektronisch geregelte Höchstgeschwindigkeit von 180  km/h, sowie eine Reichweite von 160 km.

gem

GEM E825/4

Und noch andere E-Mobile werden entwickelt und nun auch öffentlich vorgestellt. Die Schweizer Firma Cree Ltd.  Zum Beispiel präsentiert den dreirädrigen ‚Cree SAM’, von dem bislang bereits 80 Stück hergestellt worden sind.

Der zweisitzige Wagen schafft bis 85 km/h und hat eine Reichweite von 50 – 70 km. Obwohl es inzwischen genügend Hinweise dafür gibt, daß dreirädrige Fahrzeuge vom Markt nicht besonders enthusiastisch angenommen werden, gibt es immer wieder Designer und Firmen, die es trotzdem probieren.

Eine Tochter von DaimlerChrysler, die Global Electric Motorcars (GEM) in Fargo, North Dakota, präsentiert mit dem ‚GEM E825/4’ einen offenen, viersitzigen Wagen, der bei 40 km/h Spitze eine Reichweite von ca. 50 km besitzt und stark an den ‚Think’ von Ford erinnert. Diese Fahrzeugform ohne Seitenwände ist in Europa jedoch nur bedingt einsatzfähig, dagegen optimal für wärmere Länder.

Der amerikanische Hersteller Tomberlin stellt seinerseits den ‚ANVIL’ vor, ein langsam fahrendes Fahrzeug, das für den öffentlichen Straßenverkehr zugelassen ist und ähnliche Spezifikationen wie das Fahrzeug von GEM besitzt. Die beiden Rücksitze lassen sich hier allerdings zu einer kleinen Ladefläche umwandeln.

Konzeptfahrzeug ANVIL

Hybridauto ANVIL

Während die Massenhersteller und Großkonzerne scheinbar die Bühne der Nachhaltigkeit geräumt haben, rücken ein paar Nischenanbieter mit erstaunlichen Mobilitätsideen ins Rampenlicht. Eines der unscheinbarsten und dennoch faszinierendsten Öko-Mobile des Pariser Autosalons im Herbst 2006 ist der ‚Venturi Eclectic’, den seine Erfinder als erstes Auto der Welt feiern, das vollkommen autonom und unabhängig von allen Energiequellen unterwegs ist.

Der weitgehend offene Dreisitzer fährt mit Strom von Sonne und Wind. Auf dem Dach des E-Mobils befindet sich eine 2,5 m² große Solarzellenfläche, und außerdem kann man bis zu drei kleinere Windturbinen bestellen, deren Strom ebenfalls in den Nickel-Metall-Hybrid-Akkus gespeichert wird.

Der 350 kg leichte Wagen hat einen 20 PS Motor, der ein Spitzentempo von 50 km/h erlaubt, was für die Innenstadt oder als Hotel-Shuttle ideal ist, und mit voll geladenen Batterien beträgt die Reichweite 50 km. Der ‚Venturi Eclectic’ steht unmittelbar vor der Serienproduktion und soll ab 2007 für 24.000 € plus Steuern angeboten werden.

Zunächst ist eine Kleinserie von 200 Fahrzeugen geplant. Zwei Jahre später sollen die Stückzahlen signifikant steigern und der Dreisitzer dann bereits für einen Nettopreis von 15.000 € angeboten werden.

Außerdem wird auf dem Pariser Autosalon bereits das Nachfolgemodell ‚Astrolab’ gezeigt (ital. astro = Stern, labe = nehmen; eigentlich ein altarabisches astronomisches Ortsbestimmungsgerät), das völlig ohne Dach auskommt und dafür aber deutlich schneller und weiter fährt.

Die gesamte Karosserie des 3,80 m langen, 1,84 m breiten und 1,20 Meter hohen Renners wird aus Kohlefaser gefertigt. Die Tandem-Sitzanordnung bietet auch eine perfekte Balance, unabhängig davon ob eine oder zwei Personen in dem Wagen fahren.

Dadurch, daß das Gewicht auf rund 280 kg gedrückt wurde, reicht für den Vortrieb des zweisitzigen Tandem-Fahrzeugs ein nur 16 kW / 22 PS starker Elektroantrieb, der seine Energie auch während der Fahrt durch 3,6 m² Solarzellen generiert. Diese besitzen einen Wirkungsgrad von 21 %, da sie mit einen Film aus Nano-Prismen überzogen sind, welche die Sonnenstrahlen konzentrieren. Mit seinen flüssigkeitsgekühlten NiMH-Batterien (600 Wh) hat der Zweisitzer eine Reichweite von mindestens 110 km bei einer Spitzengeschwindigkeit von bis zu 120 km/h. Dafür soll dieses E-Mobile ab Januar 2008 aber auch 92.000 € vor Steuern kosten!

Die Sportwagenschmiede Venturi hat ja bereits den ‚Fetish’ am Start (s.o.), von dem 2006 zum Preis von fast 300.000 € (statt 450.000 € wie geplant) immerhin vier Stück verkauft worden sein sollen.

Hybridfahrzeug JTEV

Hybridauto JTEV

Und noch weitere E-Mobile werden in dieser Zeit vorgestellt. So z.B. das Hybridfahrzeug ,JTEV’ (Joint Tactical Electric Vehicle), das innerhalb von nur 12 Monaten für die US-Marine entwickelt und gebaut wird, und das sich außerdem durch den Einsatz modernster Technologien auszeichnet, darunter auch ‚stealth’-Charakteristiken.