Nachhaltige Energiekonzepte im Siedlungsbau der Schweiz
Minimaler Energieverbrauch und maximaler Wohnkomfort, so sollten moderene Wohnung und Häuser generell gebaut werden. Aber dies sollten und dürfen nicht die einzigen Anforderungen an Wohnbebauung sein. Auch die Eingliederung in bestehende Bauten und in die umgebende Landschaft, sollten unbedingt berücksichtigt werden. Dies ist leider in der Schweiz bisher nicht überall der Fall. Ein wohl sehr gut bekanntes Beispiel, wie man es nicht machen sollte, bietet sich in Chur. Die Stadt wirkt mit ihren Hochhausbauten, gerade von der Autobahn her betrachtet, gerade zu bedrohlich auf den Betrachter.
Ganz anders die Bebauung in der Siedlung Neugrüen in Mellingen. Das nachhaltige Energiekonzept der Überbauung Neugrüen im schweizerischen Mellingen überzeugt. Im Kanton Aargau gelegen gehört die Gemeinde im Reusstal bereits zum Wirtschaftsraum Zürich bzw. dessen Einzugsgebiet. Die dort errichteten Gebäude entsprechen dem sogenannten Minergie-A-Eco Standard. Die Gebäude sind in Holzbauweise realisiert. Es ist ein Mix aus Wohnungen und Gewerbeflächen entstanden, in dem sich auch mit Kindern hervorragend wohnen läßt. Es handelt sich um ein Projekt der Credit Suisse Real Estate Schweiz, diese verwaltet inzwischen ca. 41 Mrd. CHF an Immobilienvermögen. Es wurden ca. 120 Millionen Franken in die Siedlung Neugrüen investiert.
Die Siedlung versucht ein dichtes urbanes Ambiente dadurch zu schaffen, indem ein relativ enges rechtwinkliges Straßennetz, das nicht für den Autoverkehr konzipiert ist, vier mittlere Grünflächen und ein schöner zentraler Platz geschaffen wurden. Die Gebäude sind maximal viergeschossig, das trägt zum angenehmen Ambiente bei. Ebenso der verwendete Bausstoff, Holz. Holz wirkt auf das Wohnklima, durch seine Eigenschaft, Luftfeuchtigkeit aufzunehmen, und diese zeitversetzt wieder abgeben zu können.
Die Ökologie der Siedlung Neugrüen
Die Einhaltung des Minergie E-Eco Standards bedeutet, dass in der Gesamtsiedlung soviel Energie erzeugt wird, wie diese für deren Betrieb wieder verbraucht. Dazu wurde auf Wärmepumpen gesetzt, die durch Photovoltaikanlagen ergänzt wurden. Es handelt sich dabei um Erdwärmepumpen, die die Energie aus der Erde und aus dem Abwasser der Siedlung ziehen. Leider wurden keine Solarthermieanlagen verwendet, offenbar war dies nicht mehr zusätzlich notwendig um den Standard zu erreichen.
Ebenfalls erreicht, der P-Eco Minergie-Standard
Alle Wohnungen nutzen während der Wintermonate die Energie hocheffizient und nutzen im Sommer die Energie zur Kühlung. Der Minergie-P Standard entspricht dem sogenannten Passivhaus Standard in Deutschland. Der Minergie-Standard ist in mit den deutschen Standards KW40 (Neubauten) und KW60 (Sanierungen) vergleichbar. Ist eine P-ECO Zertifizierung vorhaden, sind zusätzliche Kriterien, die sich auf „gesundes“ Wohnen und Ressourcen-Verbrauch bei der Erstellung und weiteren ökologischen Kriterien beziehen erfüllt.
In der Schweiz werden derzeit leider erst ca. 13 % aller Neubauten entsprechend dieser Standardisierung gebaut.