Mehrsprachige Videokonferenzen sparen Energie und Reisekosten sind umweltschonend, so gehts
Videokonferenz mit einem Dolmetscher – stellt das eine Alternative zu der Dienstreise dar?
Paris – New York – Peking. Eine Woche voll mit Besprechungsterminen kann rasch zu echter Weltumrundung führen. Ist das heutzutage noch nötig, wo es ja gute und schnelle Konferenzsoftware gibt? Eine Vielzahl von Besprechungen auf der ganzen Welt findet heutzutage z. B. über Webex oder Skype statt. Solange jeder Teilnehmer dieselbe Sprache spricht ist dies problemlos machbar. Wie ist dies allerdings bei verschiedenen Sprachen?
Die technischen Barrieren
Eine naheliegende Option wäre ein Dolmetscher, welcher simultan dolmetscht.
Hierbei stoßen Optionen wie z. B. Skype & Co. schon an die technischen Grenzen: Zum einen ist die Qualität vom Ton für eine zuverlässige Verdolmetschung nicht genügend und zum anderen fehlt ein notwendiger zweiter Sprachkanal für dieses Videodolmetschen.
Ebenso reicht die Bandbreite von diesen Systemen der Anforderung für das Simultanübersetzen des Dolmetschers oft nicht aus.
Zwar existieren besonders bei Skype einige Schritte, die nach „Remote Interpreting“ (sowie eine darin integrierte Dolmetschfunktion) orientiert sind, diese leidet jedoch unter einer schlechten Qualität, unter Unzuverlässigkeit und vor allem unter Datenschutzbedenken.
Inwieweit ist der Dolmetscher per Video rechtssicher?
Genau der Datenschutz ist ein ziemlich großes Problem:
Bei dem Remote Interpreting ist oft eine Geheimhaltung der vertraulichen Information nicht garantiert. Besonders in dem juristischen Bereich bekommt man Einschränkungen zu spüren. Bei Gerichtsverhandlungen vielleicht gelten die Anordnung und der Mündlichkeitsgrundsatz persönlichen Erscheinens. Falls im Rahmen von einer Ehescheidung ein persönliches Erscheinen von den Ehegatten (ergo der gesetzliche Fall in der Regel) angeordnet ist, dann ergeben sich außerdem ziemlich praktische Probleme, falls ein Dolmetscher via Video dazu geschaltet werden sollte und dann plötzlich die Technik streikt. So lässt es sich leicht erkennen, dass dieses Videodolmetschen das klassische Präsenzdolmetschen bloß unzulänglich ersetzen könnte.
Fazit: In dem Moment gibt es die vorhandene Technik zwar für die verdolmetschte Videokonferenz, dies ist aber in der Regel knapp.
Man darf jedoch guten Gewissens von Folgendem ausgehen: die technischen Probleme werden während der nächsten Monate, schon im Hinblick auf die Covid-19 Problematiken und die daraus entstandenen Digitalisierungsinitiativen verschiedener rückständiger Länder, zu denen zum Beispiel Deutschland zählt, behoben werden.
Die Dolmetscher werden sich durch das Remote Interpreting ihr neues Betätigungsfeld zu Eigen machen. Die nähere Zukunft wird uns zeigen, inwieweit die Standards nach dem Recht eingehalten sowie die Qualität abgesichert werden können.