Hybridfahrzeuge und Hybridautos 2006 Juli
Hybridautos im Jahre 2006 Juli
Das brasilianische Unternehmen OBVIO! vereinbart im Juli 2006 mit Zap!, daß diese in den USA 50.000 Stück eines Fahrzeugs vermarkten, das auf der Basis des 828 und 012 microsport car entwickelt wird. Während 2007 noch brennstoffbetriebene Modelle produziert werden, soll bald darauf mit dem ‚828E’ und dem ,012E’ elektrisch betriebene Modelle mit Lithium-Akkumulatoren auf den Markt kommen, zu Preisen von 49.000 bzw. 59.000 $.
Auch ein kanadischen Unternehmen will zu dieser Zeit mit einem 10.000 $ Auto auf den US-Markt. Der in Frankreich entwickelte zweisitzige ,Zenn’ (zero emissions, no noise) ist ein langsames Stadtfahrzeug mit geringer Reichweite, von dem pro Jahr 2.000 Stück abgesetzt werden sollen. Es wird unter der Bezeichnung Neighborhood Electric Vehicle (NEV) angeboten. Die Firma Feel Good Cars hatte den ,Zenn’ von der französischen Beneteau-Tochter Microcar gekauft, die seit 1998 bereits rund 31.000 Stück des Kleinstwagens verkauft hat.
Als Beispiel für die Ergebnisse privater Initiativen sei hier das Elektromobil des Schweizer Abenteurers Louis Palmer genannt, dessen Ziel es ist, ab Juni 2007 mit dem Fahrzeug die Welt zu umrunden. Nach dreijähriger Vorarbeit mit Hilfe von Studenten von vier Technischen Hochschulen, zehn Schweizer Unternehmen und 70 Helfern besteht das ‚Solartaxi’ im Juli 2006 erfolgreich seine erste 3.000 km Test-Rundfahrt von Luzern nach Avignon und Barcelona und zurück (via Monte Carlo und Gotthard-Paß!). Der auf einem Anhänger mitgeführte Solargenerator kann 30 % des Betriebsstroms liefern und transportiert zusätzlich eine zweite Zebra-Batterie.
Die Weltpremiere des bislang schnellsten elektrisch angetriebenen Serienautos wird im Juli 2006 in einem Hangar des Santa-Monica-Airports, Kalifornien, gefeiert. Sogar Gouverneur Arnold Schwarzenegger zeigt sich unter den Gästen. Als der kalifornische Sportwagenhersteller Tesla in San Carlos nach dreijähriger Vorarbeit die Produktion des ,Tesla Roadster’ mit Elektroantrieb ankündigt, ist die erste Serie von 100 Wagen sofort ausverkauft, obwohl das Auto 100.000 $ kostet und erst Mitte 2007 ausgeliefert wird. Das startup Unternehmen wird u.a. von dem PayPal Mitgründer Elon Musk, sowie den Google Gründern Brin und Larry Page finanziert.
Der von Designern des britischen Sportwagenherstellers Lotus gestaltete offene Zweisitzer ist 3,95 m lang, nur 1,13 m hoch, und mit den Rückspiegeln 1,87 m breit. Er bietet den neuesten Stand der Ausstattung: Airbags, ABS und Traktionskontrolle sind ebenso an Bord wie Tempomat, Klimaanlage und Sitzheizung. Und die Innenausstattung ist selbstverständlich mit feinstem Leder ausgeschlagen (warum müssen beim Auto eigentlich noch immer der Jägerinstinkt des Menschen bedient werden?!).
Der Wagen, der auch bei Lotus in Hethel, England, gebaut werden soll (Lotus hatte den Design-Wettbewerb mit seinem Entwurf ,Dark Star’ gewonnen), wird von einem Elektromotor mit 185 kW (248 PS) angetrieben, der von 6.381 flüssigkeitsgekühlte Lithium-Ionen-Zellen versorgt wird, die zwei Fünftel des Gesamtgewichts von rund 1.150 kg stellen. Als Ladezeit werden rund dreieinhalb Stunden angegeben, 400 Zyklen werden garantiert, und zusammen mit der zurückgewonnenen Bremsenergie beträgt die Reichweite 400 km, etwa das dreifache bisheriger Elektro-Autos. Von 0 auf 100 kommt bis der Roadster in nur 4 Sekunden. Für die USA ist gibt es eine begrenzte Höchstgeschwindigkeit von 210 km/h, woanders sollen sogar 250 km/h möglich sein. Unter dem Projektnamen ,White Star’ wird bereits an einem Folgemodell für 2008 gearbeitet.
Außerdem arbeitet Tesla nach dem großen Erfolg mit seinem Roadster an der Entwicklung eines 4-türigen ‚Tesla Sedan’, der in der gleichen Klasse wie die BMW 5-Serie anzusiedeln ist. Es sind zwei Modelle mit Reichweiten von 320 km bzw. 480 km geplant, von denen weltweit 10.000 bis 20.000 Stück pro Jahr abgesetzt werden sollen. Ein ‚update’ des Roadsters soll dann 2010 erfolgen.
Einen noch teureren Elektro-Flitzer wollte der französische Hersteller Venturi eigentlich schon ab 2004 anbieten – mit dem wahrlich passenden Namen ‚Fetish’ – und zum Preis von 450.000 €! Dafür sollte man dann einen offenen Zweisitzer mit einem 300 PS E-Motor bekommen, der den Wagen in 4,5 Sekunden auf Tempo 100 bringt und eine Spitze von 170 km/h erreicht.
Im Juli 2006 geben der ehemalige Astronaut Wubbo Ockels und Studenten der TU Delft das gemeinsame Projekt des ‚Superbus’ bekannt, dessen Prototyp schon 2008 während der Olympischen Spielen in Peking eingesetzt werden soll. Der 15 m lange Bus ist 2,5 m breit und 1,70 hoch – weshalb auch jede Sitzreihe ihre eigenen Türen hat. Das elektrisch betriebene Ungetüm, das 20 bis 20 Passagieren Platz bietet, soll eine Geschwindigkeit von 250 km/h erreichen.