Umweltminister Wilhelm Dietzel: „Vertragsnaturschutz braucht verlässliche Partner“
Umweltminister Wilhelm Dietzel: „Vertragsnaturschutz braucht verlässliche Partner“
Umweltminister Wilhelm Dietzel: „Vertragsnaturschutz braucht verlässliche Partner“
In Bad Arolsen unterschreiben das Land Hessen, die Stadt Volkmarsen und die Waldeckische Domanialverwaltung Verträge zum Naturschutz im Wald
„Mit der Waldeckischen Domanialverwaltung und der Stadt Volkmarsen stehen uns zwei wichtige Partner im Vertragsnaturschutz zur Seite“, betonte der Hessische Umweltminister Wilhelm Dietzel heute in Bad Arolsen bei der Unterzeichnung zweier Verträge zum Naturschutz im Wald.
Dietzel dankte den anwesenden Vertretern der Stadt Volkmarsen, der Waldeckischen Domanialverwaltung sowie des Regierungspräsidiums Kassel, die die Verträge ausgehandelt hatten. „Partnerschaftliche Vereinbarungen statt Konfrontation – so wird am besten sichergestellt, dass die vorhandenen naturnahen Buchenwälder dauerhaft erhalten bleiben“, beschrieb der Minister die Bedeutung der Verträge.
In den Verträgen verpflichten sich die Waldbesitzer zu einer engen Zusammenarbeit mit der Naturschutzbehörde. Dabei sollen die Wälder so geschützt werden, dass ihre wachsende Bedeutung für den Naturschutz und die heimische Artenvielfalt erhalten bleibt. Auch die Nutzung des Waldes als Lieferant des nachwachsenden Rohstoffes Holz oder als Erholungsraum des Menschen soll dabei unverändert möglich bleiben und ist sogar ausdrücklich gewünscht. „Dieser Mehrfachnutzen des Waldes bleibt erhalten. Wir werden aber in den unter europäischen Schutz stehenden Wäldern noch stärker als bisher darauf achten, dass ihre Schutzfunktionen nicht ungewollt beeinträchtigt werden“, erläuterte der Minister.
Dietzel erinnerte daran, dass kaum ein anderes Land über derart ausgedehnte naturnahe Buchenwälder verfüge wie Hessen. Dies sei auch der Grund gewesen, warum die Landesregierung in großem Umfang Gebiete nach den gültigen Richtlinien zum Naturschutz der Europäischen Kommission gemeldet habe. Natura 2000 heißt das europäische Netz der Schutzgebiete, das in Hessen immerhin rund 20 Prozent der Landesfläche umfasst, davon alleine rund 65 Prozent Wälder. Der nach den Vorgaben Europas zu schützende Wald soll nach dem Willen der Landesregierung nicht, wie früher üblich, umfangreichen staatlichen Vorgaben mit zahlreichen Verboten unterworfen werden. Vielmehr habe die Landesregierung mit dem Hessischen Waldbesitzerverband und den kommunalen Spitzenverbänden vereinbart, „dass nicht hoheitliche Verbote, sondern freiwillige Vereinbarungen mit den Waldbesitzern zum Naturschutz im Wald geschlossen werden sollen“, so Dietzel abschließend.
Finanziert werden die Verträge aus Mitteln der eigens zu diesem Zweck vom Land gegründeten Stiftung Natura 2000, die in den zurückliegenden Jahren mit einem Kapitalstock in Höhe von 12 Millionen Euro ausgestattet wurde.
Hintergrund:
Ursprünglich verstand man unter dem Begriff Domanium, Kammergut oder Domanialverwaltung den land- und forstwirtschaftlichen Besitz der Landesherren. Das Waldeckische Domanialvermögen, kurz Domanium genannt, ist heute ein Sondervermögen des Landeskreises Waldeck-Frankenberg und wird in Form eines kommunalen Eigenbetriebes geführt. Von dem rund 20.620 ha umfassenden Domanium sind rund 19.000 ha Waldanteile. Damit zählt der Landkreis Waldeck-Frankenberg zu den größten kommunalen Waldbesitzern in Deutschland. 70 Prozent der Gesamterträge des Domaniums werden im Forstbetrieb erwirtschaftet. Dabei ist die Holzproduktion an einer ökologisch orientierten, naturnahen Waldbewirtschaftung ausgerichtet.
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