NABU fordert Aktionsplan Wattenmeer

NABU fordert Aktionsplan Wattenmeer

Bonn –

NABU fordert Aktionsplan Wattenmeer

Alarmierender Bericht zur Vogelwelt Deutschlands

Berlin – Der NABU hat als Reaktion auf den heute in Bonn vorgestellten jährlichen Bericht zur Situation der Vogelwelt in Deutschland einen Aktionsplan für das in seiner Existenz bedrohte Wattenmeer gefordert.

„Wenn es nicht gelingt, die Weichen für eine Rettung des Wattenmeeres schnellstmöglich zu stellen, geht mit diesem einzigartigen Lebensraum die Drehscheibe des Vogelzugs in Europa verloren“, kommentierte NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller den aktuellen Bericht.

In dem vom Dachverband Deutscher Avifaunisten (DDA) in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Naturschutz (BfN) und der Länderarbeitsgemeinschaft der Vogelschutzwarten (LAG-VSW) erstellten Bericht werden seit den 60er Jahren unter anderem Zählungen von rastenden Wasser- und Watvögeln ausgewertet. Danach sinken die Rastbestände von Arten wie dem Kampfläufer und dem Alpenstrandläufer, die auf das Wattenmeer als überlebenswichtige „Tankstelle“ auf ihrem Zug zwischen Nord und Süd angewiesen sind. Die Zahl der im Wattenmeer überwinternden Ringelgänse habe ebenso abgenommen wie die der muschelfressenden Knutts und Austernfischer. Ihr Rückgang wird auf ein vermindertes Nahrungsangebot zurückgeführt: In den letzten Jahren gab es bedingt durch die milden Winter nur wenig Muschelnachwuchs.

Der NABU sieht in dem Bericht bestätigt, dass dem Wattenmeer bei fortschreitendem Klimawandel Verluste bevorstehen, die das weltweit einmalige Ökosystem bedrohen. Die flachen Bereiche von Nord- und Ostsee sind als Trittstein und Überwinterungsgebiet für Zugvögel von überragender Bedeutung. „Für die Erhaltung dieser Lebensräume trägt Deutschland eine hohe internationale Verantwortung“, so Miller. Durch seine geografische Lage und seinen hohen Anteil an Wattenmeerküste müsse Deutschland zum Vorreiter internationaler Schutzbemühungen werden. Nach Auffassung des NABU müssen nun Klimaschutzbemühungen und das Schutzgebietsmanagement vor Ort Hand in Hand gehen.

Zu den besonderen Herausforderungen zählt der NABU, die notwendigen Managementpläne für Schutzgebiete zukunftsorientiert auszugestalten. Das hieße, Rückzugsräume für wandernde Tierarten so zu erhalten, dass sie für bedrohte Arten auch angesichts bevorstehender Klimaveränderungen von größtem Nutzen seien.

Für Rückfragen:
Dr. Markus Nipkow, NABU-Referent für Ornithologie und Vogelschutz, Tel. 030-284984-1620.

Im Internet zu finden unter www.NABU.de

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