Ernährungssouveränität in Entwicklungsländern muss höchste Priorität haben

Ernährungssouveränität in Entwicklungsländern muss höchste Priorität haben

Berlin –

Ernährungssouveränität in Entwicklungsländern muss höchste Priorität haben

„Am diesjährigen Welternährungstag ist der Wahnsinn des Weltwirtschaftssystems so sichtbar wie selten: Fast eine Milliarde Menschen im Süden hungern, während die Regierungen im Norden Hunderte von Milliarden Euro zur Rettung der trudelnden Finanzwirtschaft bereitstellen“, erklärt die entwicklungspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, Heike Hänsel, anlässlich des Welternährungstags am 16. Oktober. Hüseyin Aydin, Obmann der Fraktion im Ausschuss für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, fügt an: „Die aktuellen Rettungspläne für die Finanzwirtschaft zeigen, dass bei entsprechendem Willen beträchtliche Summen mobilisiert werden können, um regulierend in den Weltmarkt einzugreifen. Eine ebenso groß angelegte und international konzertierte Aktion braucht es, um die Ernährungssouveränität in Entwicklungsländern herzustellen.“ Aydin erklärt weiter:

„DIE LINKE fordert in den laufenden Haushaltsberatungen eine deutlich verstärkte Unterstützung für die ländliche Entwicklung im Süden. Gut koordinierte Maßnahmen zur Nothilfe müssen jetzt einhergehen mit einem mittelfristig angelegten Strategiewechsel, der dem Auf- und Ausbau der Landwirtschaft speziell in Südasien und Subsahara-Afrika höchste Priorität einräumt. Die Regierungen der Entwicklungsländer müssen verstärkt in den kleinbäuerlichen Sektor investieren und dabei durch die Entwicklungszusammenarbeit unterstützt werden. Gleichzeitig ist die Schaffung von sozialen Sicherungssystemen erforderlich, um den Teufelskreis von Armut und Hunger zu brechen. Gewerkschaften und Organisationen von Produzenten, die die Interessen der Landbevölkerung wirksam vertreten, benötigen Unterstützung.“

Hänsel fordert darüber hinaus: „Wir brauchen einen grundlegenden Systemwechsel in der internationalen Wirtschafts- und Finanzpolitik, denn die Finanzmärkte sind verantwortlich für die fehlenden Entwicklungschancen im Süden, für Umweltzerstörung und die steigende Zahl der Hungernden. DIE LINKE fordert als erste Schritte: gerechte Handelsstrukturen statt neoliberalem Freihandel, Regulierung der Finanzmärkte, Verbot von Hedge-Fonds und der Spekulation mit Grundnahrungsmitteln sowie die Einführung einer Börsenumsatzsteuer.“

F.d.R. Beate Figgener
Pressesprecher
Fraktion DIE LINKE. im Bundestag
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