„Weltnaturerbe Buchenwälder“ – Umweltminister Dietzel eröffnet innovative Ausstellung im…

Wiesbaden –

Den Abgeordneten bot sich heute ein ungewöhnliches Bild: mitten im Hessischen Landtag war die authentische Kulisse eines Buchenwaldes entstanden. Überwältigend große Baumstämme und ein Kronendach mit den vier Jahreszeiten geben den eindrucksvollen Rahmen der Ausstellung „Weltnaturerbe Buchenwälder“, die heute vom hessischen Umweltminister Wilhelm Dietzel im Landtag eröffnet wurde.

Die Ausstellung war in dieser Form bisher nur den internationalen Delegierten im Rahmen der großen Biodiversitäts-Konferenz in Bonn im Mai dieses Jahres gezeigt worden. Jetzt sollen sie auch die Besucherinnen und Besucher wie die Abgeordneten des Hessischen Landtags zu sehen bekommen. Und das aus gutem Grund. „Wir Hessen haben einen ganz besonderen Bezug zu der Ausstellung: wurde sie doch von unserem Hessischen Nationalparkamt Kellerwald-Edersee konzipiert und erstellt und alle Arbeiten durch Firmen aus der Kellerwald-Region und dem Raum Kassel ausgeführt. Die Finanzierung wurde durch den Bund und das Land Hessen sichergestellt“, so der Staatsminister weiter.

Dietzel betonte anlässlich der Eröffnung, dass die Ausstellung gleichzeitig Informationsstätte und Event sein soll. Deshalb werden verschiedene interaktive Elemente wie beispielsweise das elektronische „Buchenbuch“ (Touchscreen), das „Buchenkino“, die „Buchenbar“, das „Buchenxylophon“ und die „Buchenpost“ in der Atmosphäre eines Buchenwaldes angeboten. „Hier wird modernste Technik genutzt, um zu begeistern und den Ausstellungsbesuch zu einem Erlebnis werden zu lassen“, führte der Minister weiter aus.

Die Ausstellung bringt die Besonderheiten und Schönheiten der heimischen Buchenwälder näher, gleichzeitig geht sie aber auch auf die geplante UNESCO-Welterbenominierung der deutschen Buchenwälder ein.

Staatsminister Dietzel sah eine besondere Bedeutung dieses Vorhabens für das Land Hessen: „Ich möchte die heutige Ausstellungseröffnung nutzen, bei allen politischen Entscheidungsträgern und Besuchern über dieses ehrgeizige Projekt des Landes zu informieren und dafür zu werben.“

Hessen strebt zusammen mit den drei Ländern Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen gemeinsam die Anerkennung von fünf deutschen Buchenwaldgebieten – darunter auch Teile des hessischen Nationalparks Kellerwald-Edersee – als UNESCO-Weltnaturerbe an. „Ich bin der festen Überzeugung, dass dies eine einmalige Chance für unseren Nationalpark und das Land Hessen ist“, so Dietzel. Derzeit läuft der Prozess der Erarbeitung des gemeinsamen Antrags an die UNESCO in vollem Umfang. Dabei wird eine Erweiterung des seit dem Jahr 2007 bestehenden UNESCO Welterbes der Buchenurwälder der Ukraine und der Slowakei um diese deutschen Gebiete angestrebt.

„Wir wollen die Verpflichtung übernehmen, die Deutschen Buchenwälder als Naturerbe gemeinsam für kommende Generationen und für die gesamte Menschheit zu erhalten“, betonte der Umweltminister.

Begleitet wird der gesamte Nominierungsprozess von einer groß angelegten und beispielhaften Öffentlichkeitskampagne des Bundes und der beteiligten Länder, um die örtliche Bevölkerung bei diesem einmaligen Prozess der Nominierung mitzunehmen. Minister Dietzel stellte heraus, dass im Rahmen dieser Kampagne mittlerweile schon vieles erreicht wurde: beispielsweise die Herausgabe des Faltblatts „Buchenwälder in Deutschland – Weltnaturerbe“, das Freischalten einer extra dafür eingerichteten Internetseite www.weltnaturerbe-buchenwaelder.de und die Präsentation der Ausstellung „UNESCO-Welterbe Buchenwälder“.

Für Besuchergruppen und Abgeordnete ist diese Ausstellung im neuen Hessischen Landtag bis zum 15. September 2008 zu sehen. Danach ist geplant, sie direkt in der Kellerwald-Region der dortigen Bevölkerung zu zeigen, schließlich ist die Ausstellung in der Region hergestellt worden. Danach soll sie als Wanderausstellung in die anderen beteiligten Länder gehen.

Abschließend appellierte Minister Dietzel an die Parlamentarier: „Ich hoffe, dass ich mit dieser Ausstellung heute Ihr Interesse für unsere geplante Welterbenominierung wecken und alle Anwesenden als Multiplikatoren für unser Anliegen begeistern konnte.“

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