BRUNKHORST/PIEPER: Will Gabriel die Endlagerung auf den Sankt Nimmerleinstag verschieben?

BRUNKHORST/PIEPER: Will Gabriel die Endlagerung auf den Sankt Nimmerleinstag verschieben?

Berlin –

BRUNKHORST/PIEPER: Will Gabriel die Endlagerung auf den Sankt Nimmerleinstag verschieben?
BERLIN. Zu den jüngsten Äußerungen des Bundesumweltministers Gabriel, bei der Endlagerforschung auch die Rückholbarkeit abgebrannter Brennelemente in den nächsten 500 Jahren zu berücksichtigen, erklären die Sprecherin für Reaktorsicherheit Angelika BRUNKHORST und die forschungspolitische Sprecherin der FDP-Bundestagsfraktion Cornelia PIEPER:
Versucht Umweltminister Gabriel sich jetzt mit dem Gedanken anzufreunden, dass in „abgebrannten“ Brennelementen aus deutschen Kernkraftwerken noch wichtige Reserven für eine künftige Energiegewinnung stecken? Dies ist kaum zu vermuten, setzt der Bundesumweltminister doch mit religiösem Eifer alles daran, die Atomkraft aus Deutschland für immer zu verbannen. Oder unternimmt er einen erneuten Versuch, das immer noch währende Moratorium bei der Erforschung eines möglichen Endlagers im Salz aufrecht zu erhalten, indem er jetzt die Variante „Rückholbarkeit“ ins Spiel bringt?
Derzeit stehen hunderte von Castoren in Zwischenlagern neben den Kernkraftwerken und warten dringend auf den Tag ihrer sicheren Entsorgung. Bei jedem uns bekannten Konzept einer Endlagerung sollte aber bisher gerade die Rückholbarkeit ausgeschlossen werden. Die Option „Rückholbarkeit“ hätte rein theoretisch den Vorzug, dass wir künftigen Generationen weder den Zugang zu Energiereserven verbauen, noch ihnen die Möglichkeit nehmen, nach dann neuestem Stand der Technik wie z.B. mittels Transmutation die Brennelemente unschädlich für Mensch, Natur und Umwelt zu machen.
Nach dem jetzigen Stand der Technik erscheint jedoch ein Haltbarkeitsnachweis der Behälter für 500 Jahre nicht so ohne weiteres machbar. Deshalb werden die neuen verschärften Sicherheitsanforderungen des BMU mit weiteren sehr deutlichen Zeitverzögerungen bei der Endlagerung einhergehen – ganz zu schweigen von erheblichen Kostensteigerungen. Es stellt sich somit nun tatsächlich die Frage, ob Gabriel das Problem Endlagerung einfach nur auf die lange Bank, sprich auf die nächste, wenn nicht gar übernächste Generation verschieben will – eine aus unserer Sicht unverantwortliche Haltung.
Wie auch immer in diesen Fragen entschieden wird, Deutschland muss sich auch in Zukunft international an der Forschung zu kerntechnischer Sicherheit, Transmutation und an der Entwicklung inhärent sicherer Kernkraftwerke der IV. Generation beteiligen.
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