Kultur auf dem Lande ist kein „blinder Fleck“
Kultur auf dem Lande ist kein „blinder Fleck“
Berlin –
Kultur auf dem Lande ist kein „blinder Fleck“
Kienle: Ackerbau war der Anfang jeder Kultur
Aus dem Blickwinkel der Stadt gehört die Kultur im ländlichen Raum wohl zu den „blinden Flecken“ in der Kulturlandschaft. Oft wird Kultur in der Provinz mit provinziell gleichgesetzt und mehr oder weniger belächelt. Vermeintlich findet „echte“ Kultur auf dem Lande nicht statt. Dass die Wirklichkeit völlig anders ist, belegt die Enquete-Kommission des Deutschen Bundestages „Kultur in Deutschland“ in ihrer umfassenden Bestandsaufnahme des Kulturlebens. Einen Einblick in die Vielfalt und den Reichtum des Kulturlebens verschafft auch eine Serie in der Zeitschrift „politik und kultur“. Darin verweist der Stellvertretende Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Adalbert Kienle, auf zahlreiche gemeinwohlorientierte und kulturelle Aktivitäten der Bauernfamilien und des landwirtschaftlichen Berufsstandes.
„Nie war der Bauer so wertvoll wie heute“, betonte Kienle mit einem Hinweis auf eine Aussage des Europarates. Wer sonst, wenn nicht der traditionsbewusste Landwirt, könne das Fortbestehen der ländlichen Kulturlandschaften gewährleisten, gesunde Nahrungsmittel erzeugen und dem stressgeplagten Städter nicht nur Urlaub und Entspannung auf dem Hof, sondern zugleich die Erinnerung an ein Stück Heimat bieten? Man könne auch hinzufügen: Wie sollten auf dem Land Feste, Umzüge und Prozessionen auf die Beine gestellt werden, wenn nicht die Bauern mit anpacken und Traktoren, Pferde, Wagen oder Grundstücke dafür zur Verfügung stellen?
Kienle meinte in dem Beitrag für „politik und kultur“, dass es auf dem Land beides gebe: Mancherorts müsse man kulturelles Ödland, Desorientierung und die Gefahr eines „Auslaufens“ feststellen. Überwiegen aber würden schöne Beispiele der kulturellen Vielfalt und Leistungsfähigkeit. Dass aus vielen Bauernfamilien ein erstaunliches und talentiertes Engagement hervorgehe, sei auch ein Verdienst der berufsständischen Organisationen einschließlich der Landfrauen- und Landjugendverbände sowie der ländlichen Heimvolkshochschulen.
Kienle nannte hierbei Beispiele von hochwertigem Laientheater der Landjugend, das auf der Grünen Woche stets begeistert gefeiert werde. Rund eine Million Frauen ließen sich vom Kulturangebot des Landfrauenverbandes ansprechen. Weit über die bäuerliche Bevölkerung hinaus verdienten auch die Heimvolkshochschulen („Lernen im Grünen“) gerade für die musische Bildung ein hohes Ansehen. Längst ein besonderes kulturelles Ereignis sei auch die festliche Übergabe der Erntekrone an den Bundespräsidenten als Gemeinschaftswerk von DBV, Landfrauenverband, Landjugend und kirchlichen Diensten auf dem Lande.
Sehr erfolgversprechend ließen sich auch neue kulturelle Aktivitäten an, wie der Jugendliteraturpreis der deutschen Landwirtschaft oder die jährliche Verleihung des Preises „Landschaft des Jahres“ der noch jungen deutschen „Stiftung Kulturlandschaft“. In diesem Zusammenhang wies Kienle darauf hin, dass jährlich etwa eine Milliarde Ausflüge in bäuerliche Kulturlandschaften stattfinden. Doch gebe es immer noch kein einziges Kassenhäuschen „Eintrittsgeld in die Kulturlandschaft“. Dafür wandle sich die Begründung für die europäischen Direktzahlungen an die Landwirte immer mehr vom Preisausgleich hin zum kulturellen Leistungsentgelt. Man sollte nie den Hinweis vergessen, dass die Kultur – aus dem lateinischen „cultura“ – in ihrer Bedeutungskette mit dem Ackerbau begonnen habe.
Pressestelle Deutscher Bauernverband
Claire-Waldoff-Straße 7
10117 Berlin
Tel.: 030 / 31 904 239
Mail: presse@bauernverband.net
Internet: www.bauernverband.de
/new/pmcounter.cfm?n_pinr_=334157″ width=“1″ height=“1″>Claire-Waldoff-Straße 7
10117 Berlin
Tel.: 030 / 31 904 239
Mail: presse@bauernverband.net
Internet: www.bauernverband.de