Hopfengesundheit

Hopfengesundheit

Bonn –

Hopfengesundheit
Gute Qualität trotz lausiger Untermieter?
(aid) – Deutschland produziert ein Drittel des weltweiten Hopfenbedarfs. Bisher werden dabei vor allem zur Abwehr von Blattläusen große Mengen Insektizide eingesetzt. Nicht ohne Folgen: 2007 fand das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) in 43 von 45 untersuchten Proben Pestizidrückstände. Auch wenn diese weiteren Untersuchungen des LGL zufolge nicht in nennenswertem Maße in das Endprodukt Bier übergehen, ist das Ergebnis alles andere als wünschenswert. Laut NEPTUN-Bericht 2005 der Biologischen Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft (heute Julius-Kühn-Institut, Bundesinstitut für die Erforschung von Kulturpflanzen) nimmt zudem der Wirkungsgrad des bei Hopfen überwiegend zur Blattlausbekämpfung eingesetzten Insektizids Imidacloprid stetig ab, was das Ausbringen immer größerer Mengen notwendig macht. Damit wird der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln zu einem wesentlichen Kostenfaktor beim Hopfenanbau.
Daher wurde kürzlich am Hopfenforschungszentrum Hüll in Wolnzach, das zum Institut für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) gehört, ein Forschungsprojekt mit dem Ziel gestartet, den Insektizideinsatz im Hopfenanbau zu verringern. Unter Beteiligung der Gesellschaft für Hopfenforschung (GfH) und regionaler Hopfenanbaubetriebe soll nun erforscht werden, bis zu welchem Umfang und unter welchen Umständen Blattläuse ohne Qualitätsverlust für die Ernte auf den Pflanzen geduldet werden können. Ziel ist ein Schema, mit dessen Hilfe die Landwirte abhängig von Hopfensorte und Witterung entscheiden können, ob und in welchem Umfang eine Behandlung mit Insektiziden notwendig ist. Außerdem soll ein Labortest entwickelt werden, mit dem blattlausresistente Hopfensorten zuverlässig identifiziert und entsprechende Sämlinge selektiert werden können, um den Einsatz von Insektiziden weiter zu verringern. Die deutsche Bundesstiftung Umwelt fördert das Projekt mit 280.000 Euro.
aid, Dr. Margit Ritzka
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